Arbeitssicherheit im Immobiliengewerbe?

Arbeitssicherheit im Immobiliengewerbe

Im Immobiliengewerbe fallen zahlreiche Arbeiten an. Ein Teil davon beschäftigt sich mit der Absicherung der Immobilie, ein anderer mit dem Bau und ein weiterer Teil mit dem Erhalt von Immobilien. All diese Arbeiten haben unterschiedliche Gefahrenpotenziale und für alle Teile der Arbeiten, die bei der Nutzung von Immobilien anfallen sind verschiedenen Sicherheitsvorschriften zu beachten. Hier ist eine externe Fachkraft für Arbeitssicherheit besonders dann nützlich, wenn der eigene Betrieb nicht groß genug ist, um eine dauerhafte Beschäftigung eines Experten in der Firma zu rechtfertigen. Große Wohnungsbaugesellschaften beschäftigen mehrere dieser Experten, wer nur ein paar Wohnungen verwaltet, der kommt vielleicht ganz ohne einen fest angestellten Experten aus.

 

Die theoretische Behandlung der Arbeitssicherheit

Arbeitssicherheit im ImmobiliengewerbeArbeitssicherheit ist schon sehr lange ein Thema. Allerdings waren Regeln zur Arbeitssicherheit in der Vergangenheit nicht so ausführlich und so flächendeckend geregelt, wie es heute der Fall ist.

Schon aus dem 19. Jahrhundert sind Sicherheitshinweise bekannt. Allerdings waren diese eher etwas verklausuliert. So gibt es auf Seekarten in der Nähe des Äquators die sogenannten Rossbreiten. Der Name dieser Region weist darauf hin, dass in diesen Breiten viele Pferde auf Schiffen verendeten oder geschlachtet wurden, wenn die Windstille zu lange anhielt und die Segelschiffe nicht schnell genug vorankamen. Heute ist nur noch wenigen bekannt, warum die Rossbreiten ihren Namen haben, denn in der Zeit der Verbrenner ist Windstille kein großes Problem mehr. Auch der Spruch Vorsicht ist besser als Nachsicht oder Sprichwörter wie Eile mit Weile fallen seltener. Stattdessen wird heute von Herangehensweisen wie dem Stop-Prinzip gesprochen. Beim STOPPrinzip handelt es sich um die Einteilung von Schutzmaßnahmen in verschiedene Gruppen, die dann in einer vorgegeben Abfolge angewendet werden sollen.

 

Vorbereitung ist der erste Schritt

Damals wie heute galt aber immer: Bevor man sich an eine Aufgabe macht, sollte man die geplante Aktion immer gut vorbereiten. Hier kommt dann das Stop-Prinzip zum Arbeitsschutz ins Spiel. Der Name wurde offensichtlich noch vor der Rechtschreibreform erdacht und die Buchstaben S,T, O und P bilden eine Eselsbrücke, die vier Schritte zur Gewährleistung der optimal möglichen Arbeitssicherheit beschreibt.

 

S – Substitution, der Gefahr gleich ganz aus dem Weg gehen

Der beste Weg sicher zu bleiben, ist sich gar nicht erst in Gefahr zu begeben. Der Begriff Substitution soll also als die Suche nach einem Ersatz für einen gefährlichen Arbeitsvorgang verstanden werden. Müssen zum Beispiel Reparaturen in großen Höhen durchgeführt werden, dann lässt sich die gefährliche Arbeit in der Höhe vielleicht vermeiden, wenn man das reparaturbedürftige Element auf dem Boden reparieren kann. Hier hilft es, wenn die Reparatur schon bei der Konstruktion mit bedacht wurde. Oft können gefährliche Arbeiten und Kontrollgänge heute auch von Drohnen erledigt werden, besonders da Drohnen mit Kameras heute preiswerte Massenware sind.

 

T – Technische Verbesserung der Sicherheit

Wenn denn dann doch ein Arbeiter eine Arbeit durchführen muss, dann sollten alle technischen Möglichkeiten ausgeschöpft werden diese Arbeit möglichst sicher zu gestalten. Beim Fensterputzen wäre es wichtig, dass ein stabiles Gerüst mit möglichst vielen zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen verwendet wird. Dächer über den Durchgängen auf einer Baustelle verhindern, dass Passanten und Arbeiter von herunterfallenden Baustoffen getroffen werden und die erhöhte Positionierung von elektrischen Geräten jeder Art verhindert Schäden im Falle einer Überschwemmung.

 

O – Organisatorische Maßnahmen

Viele Gefahren lassen sich auch schon durch organisatorische Maßnahmen vermeiden. Es sollten immer die erfahrensten Arbeiter für gefährliche Arbeiten verwendet werden. Diese Arbeiter sollten ständig geschult werden und so mit der neuesten Technik vertraut sein. Bei Arbeiten im Freien sollte man gutes Wetter einplanen und genug Zeit, um die nötigen Arbeiten durchzuführen. Gerade Zeitdruck kann sehr gefährlich werden, denn unter Zeitdruck werden schneller Risiken eingegangen.

 

P -Persönliche Schutzausrüstung

Wenn alle anderen Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden, dann darf auch der persönliche Schutz nicht fehlen. Sicherheitsschuhe und Helm, sowie Handschuhe dürfen nicht fehlen. Auch Schutzbrillen sind in den meisten Fällen notwendig und in bestimmten Fällen auch Atemmasken. Bei den Atemmasken sollten die Filter rechtzeitig erneuert werden. Bei Arbeiten in großen Höhen sollte ein Geschirr angelegt werden.

 

Fazit:

Es geschehen immer noch viel zu viele Unfälle auf dem Arbeitsplatz in Deutschland. Grund hierfür sind oft ein Mangel an Arbeitskräften und Zeitdruck. Diese organisatorischen Mängel führen dann zu einer Verletzung der anderen Elemente des oben beschrieben Stop-Prinzips und fehlenden Sicherheitsvorkehrungen. Für die Arbeitssicherheit im Immobiliengewerbe lohnt es sich für Immobilienbesitzer nicht nur aus menschlicher Hinsicht auf gute Sicherheit am Arbeitsplatz zu achten. Ein reibungsloser Ablauf aller an einer Immobilie anfallenden Arbeiten spart viel Geld und Mieter freuen sich ebenfalls, wenn die Hausmeister einen sicheren Arbeitsplatz haben.

Personen schauen sich gerade diese Seite an.